Keltische Rituale: Jahreskreisfeste, Bedeutung & neue Rituale für dein spirituelles Jahr
- 12. Okt.
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen

Das Konzept der keltischen Jahreskreisfeste ist tief verankert in modernen Formen der Naturspiritualität und im Neopaganismus. Es verbindet Elemente historischer keltischer und gälischer Tradition mit zeitgenössischer Praxis. Das, was wir heute unter Keltischen Ritualen verstehen, ist eine bewusste, meist rekonstruierte Brücke zwischen Mythos, Natur und innerer Transformation.
Dieser Artikel beleuchtet alle acht Feste des Jahreskreises: ihre Bedeutung, typische Praktiken, was man tun bzw. vermeiden sollte, und jeweils drei neuartige keltische Rituale zu jedem der Feste, die du so kaum anderswo findest – ideal für spirituell Interessierte, die wirklich tief eintauchen wollen.
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Yule Rituale
Datum: Wintersonnenwende, etwa 21./22. Dezember (je nach Jahr)
Bedeutung: In vielen Traditionen markiert Yule den Wendepunkt der längsten Nacht. In der modernen Jahreskreis-Praxis steht Yule für Rückkehr des Lichts, für Neubeginn, Hoffnung und innere Erneuerung. (Historisch eher germanisch geprägt, aber in keltischen/neopaganen Kreisen übernommen.)
Was tun:
Lichter anzünden, innerer Rückzug, Meditation über das vergangene Jahr.
Dankbarkeit praktizieren, Visionen & Intentionen fürs kommende Jahr setzen.
Was nicht tun:
Große äußere Veränderungen erzwingen.
Energetisch erschöpfende Rituale oder Überforderung.
Drei exklusive Rituale für Yule
Neubeginn-Flamme
Wähle eine weiße oder cremefarbene Kerze.
Schreibe auf ein kleines Stück Pergamentpapier ein Wort, das dein neues Jahr leiten soll (z. B. „Licht“, „Frieden“, „Klarheit“).
Zünde die Kerze an und halte das Pergament nahe der Flamme (sicher über einer Schale). Lass es langsam verkohlen, während du das Wort visualisierst.
Spiegelmeditation bei Nacht
Stelle einen kleinen Spiegel vor dich, in einem dunklen Raum nur mit Kerzenschein.
Schaue dich 5–10 Minuten ohne Ablenkung an, lausche deiner Intuition.
Notiere danach, was du in deinen Augen gesehen, gespürt oder gehört hast — im Sinne innerer Wünsche.
Klang der Sterne
Finde eine Nacht mit klarer Sicht auf die Sterne oder benutze ein Planetariums-App.
Lege dich draußen oder an ein Fenster mit Blick aufs Firmament, höre Musik oder Naturklänge, die Sterne betrachtend.
Sende deinen Gedanken an das Universum: was sollte sich lösen, was sollte wachsen.
Imbolc Rituale
Datum: 1. Februar
Bedeutung: Beginnt die Phase des wachenden Lichts und die Saat im Verborgenen. Imbolc wird häufig mit Brigid verbunden, mit heilender Inspiration, innerem Licht und Reinigung.
Was tun:
Sanfte Reinigungsrituale, Visualisieren von Ideen und Projekten.
Kerzenlicht für Inspiration, achtsames Einlassnehmen neuer Möglichkeiten.
Was nicht tun:
Zwanghafte Umwandlung ohne innere Bereitschaft.
Belastende Gedankenschleifen über Fehler der Vergangenheit.
Drei neuartige Imbolc Rituale
Flamme der Intuition
Zünde drei Kerzen in verschiedenen Farben (z. B. Weiß, Grün, Purpur) an.
Betrachte jede Flamme einzeln, suche nach ihrer Bewegung, nach ihrer Stimme.
Die Flamme, die dich innerlich am meisten berührt, wähle als Führer für deinen nächsten Schritt in Kreativität oder Heilung.
Atem des Morgens
Früh aufstehen. Im ersten Licht lauschen.
Tief einatmen und ausatmen: beim Einatmen visualisiere, wie Licht aus dem Geist in den Körper fließt; beim Ausatmen, wie alles, was dich blockiert, sich löst.
Wasser & Tau-Segnung
Sammle Morgentau oder reines Quellwasser.
Füge ein paar Tropfen in eine Schale. Lege deine Hände hinein, spüre Kühle und Reinheit. Berühre Stirn, Herz, Hände als Reinheits-Segnung.
Ostara Rituale
Datum: Frühlingstagundnachtgleiche, ca. 20.–21. März
Bedeutung: Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit. Es ist ein Fest des Aufbruchs, der Blüte, der Hoffnung auf Wachstum.
Was tun:
Saat säen (symbolisch oder buchstäblich), Gleichgewicht spüren, den Frühling willkommen heißen.
Läuterung von Gedanken, Öffnung fürs Neue.
Was nicht tun:
Altes festhalten, das losgelassen werden will.
Überforderung mit zu vielen Projekten gleichzeitig.
Drei kreative Ostara Rituale
Saatwunsch unter Morgendunst
Schreibe einen Wunsch oder eine Absicht auf ein kleines Blatt Papier oder einen Samen.
Platziere ihn in feuchter Erde bei Sonnenaufgang.
Beobachte, wie die Natur langsam erwacht – dein Wunsch ist Teil des Erwachens.
Dualitätseier-Zeremonie
Färbe ein Ei hell (für Licht), eines dunkler (für Schatten).
Trage beide für einen Tag bei dir.
Am Abend bringe das dunkle Ei in ein Beet oder in den Boden, lasse das helle Ei essen — Anerkennung beider Seiten in dir.
Frühlingswind-Tanz
Tanze draußen, barfuß wenn möglich, lass Hände und Körper sich öffnen.
Spüre den Wind, wie er Alte Lasten ablöst und Neues hineinträgt.
Beltane Rituale
Datum: 1. Mai (oft Abend 30. April Beginn)
Bedeutung: Feier der Fruchtbarkeit, der Liebe, der Feuerkraft. Zeit der Leidenschaft, des Wachsens, der Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Was tun:
Feuer entfachen, Blumen, Tänze, Rituale der Sinnlichkeit.
Beziehungen feiern, sowohl zu anderen als auch zu sich selbst.
Was nicht tun:
Manipulation oder emotionale Abhängigkeit.
Energie vergeuden ohne Absicht oder Rücksicht auf Sicherheit.
Drei magische Beltane Rituale
Blütenversprechen-Kranz
Binde einen Kranz aus Maiblumen und Kräutern.
Für jede Blume sprich in Gedanken ein Versprechen: an dich selbst oder jemand anderen.
Trage ihn durch den Tag als Symbol deiner geteilten Absicht.
Pfad der Leidenschaft
Lege eine kleine Reihe von Kerzen/Teelichtern entlang eines Wegs in deinem Garten oder Balkon.
Schreibe auf kleine Zettel, wofür dein Herz brennt. Stelle jeden Zettel an eine Kerze. Gehe den Pfad, während du bewusst jedes Wort verinnerlichst.
Rosen Aschesegment
Trockne Rosenblätter oder verwende getrocknete Blumen.
Verbrenne sie sicher in einer Schale, dabei visualisiere den Duft und das Licht als Energie, die Liebe in dir stärkt.
Litha Rituale
Datum: Sommersonnenwende, etwa 20.–22. Juni (häufig 21. Juni)
Bedeutung: Höchster Stand der Sonne, Fülle, Lichtkraft, Stärke. Ein Höhepunkt der Lebensenergie und der natürlichen Entfaltung.
Was tun:
Die Sonne ehren, Energie tanken, Dankbarkeit.
Heilkräuter sammeln, draußen sein, übers Überschuss nachdenken: was will gehegt werden.
Was nicht tun:
Unachtsamer Umgang mit Sonne (Hitze, Sonnenbrand).
Übertreiben, ohne innere Ausrichtung.
Drei besondere Litha Rituale
Sonnenwasser-Segnung
Fülle ein Glas mit Wasser, lege Kräuter (z. B. Salbei, Ringelblume, Johanniskraut) hinein.
Stelle es in die Sonne für mehrere Stunden.
Verwende es abends zur Segnung von Stirn, Augen oder Händen.
Feuerkreis der Dankbarkeit
Bildlich oder mit echten Kerzen einen Kreis ziehen.
In der Mitte: ein Zeichen deiner Fülle (z. B. Obst, Goldobjekt, Blume).
Umkreise den Kreis tanzend oder gehend, sprich: „Ich anerkenne die Fülle in mir.“
Morgenlicht-Mantra
Begrüße die Sonne mit einem Mantra oder einer Affirmation (z. B. „Ich bin Licht, Ich bin Kraft, Ich bin Leben“).
Richte deine Haltung, Atmung und Gedanken auf die positive Energie aus.
Lughnasadh Rituale
Datum: 1. August
Bedeutung: Erstes Erntefest, Feier der Produktivität, der Gemeinschaft, der Teilung. Man ehrt Lugh als Handwerker, Künstler und Lehrer.
Was tun:
Teilen, Ernte danken, Gemeinschaft pflegen.
Projekte würdigen und vielleicht öffentlich präsentieren.
Was nicht tun:
Verschwendung, Neid, Egoismus.
Erwartungen an Perfektion.
Drei kreative Lughnasadh Rituale
Dankeserntkranz
Binde einen Kranz aus Kornähren, Kräutern oder Getreide.
Sprich für jeden Abschnitt ein Dankwort.
Höre auf deine Körperempfindungen dabei und trage den Kranz als Segnung über eine Tür oder in dein Zuhause.
Erntegabe für die Erde
Sammle natürliche Überreste (Schalen, Reste von Obst, Getreide).
Lege sie symbolisch in die Erde oder unter einen Baum mit Worten der Rückgabe: „Was ich empfange, gebe ich der Erde zurück“.
Kreativfeuer der Fähigkeiten
Wähle eine Fähigkeit oder Kunst, die du zeigen oder vertiefen willst.
Schreibe sie auf Papier, verbrenne das Papier sicher und setze absichtlich eine Handlung oder ein Kunstwerk danach, als sichtbares Symbol deiner Absicht.
Mabon Rituale
Datum: Herbsttagundnachtgleiche, ca. 22.–24. September
Bedeutung: Zeit des Gleichgewichts: Tag und Nacht sind gleich lang. Die zweite Ernte vollendet – innen wie außen Bilanz ziehen, Dankbarkeit und Ausrichtung.
Was tun:
Reflektion über Erreichtes, Balance herstellen, Vorräte prüfen (materiell und seelisch).
Dank für Das, was war.
Was nicht tun:
Selbstvorwürfe oder Schlaf in Selbstmitleid.
Druck, noch schnell Umkehr oder Kehrtwenden zu erzwingen.
Drei inspirierende Mabon Rituale
Lebenswaage-Ritual
Zwei Schalen: eine mit hellen Steinen, eine mit dunkleren.
Für jede Erfahrung des Jahres (Freude, Schmerz) lege einen Stein.
Erkenne, wie beides dich formt – nimm Balance wahr.
Erntebuch
Führe ein kleines Journal, in dem du aufschreibst, was du geerntet hast (Erlebnisse, Erkenntnisse, Geschenke des Jahres).
Lies Teile davon laut vor; spüre Dankbarkeit und erkenne, was reifen darf noch.
Apfelstern-Segnung
Schneide einen Apfel horizontal durch, enthülle den fünfzackigen Stern im Kern.
Sprich: „Im Kern des Apfels, im Kern meines Selbst: Balance.“
Iss dann jede Scheibe bewusst, als Ritual des Gleichgewichts.
Samhain Rituale
Datum: 31. Oktober auf 1. November
Bedeutung: Samhain gilt in vielen keltischen bzw. irischen Traditionen als Neujahr und Ahnenzeit. Es ist der Moment, in dem die Grenzen zwischen Diesseits und Anderswelt dünn werden; auch Zeit des Loslassens und der Ehrung der Vorfahren.
Was tun:
Ahnenaltäre errichten, Erinnerungen beleben, innerer Rückzug.
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Loslassen von Altem, Vorbereitung auf Ruhe und Dunkelzeit.
Was nicht tun:
Unsichere Praktiken im Umgang mit Feuer, Beschwörungen ohne Respekt.
Angst, Verdrängung wichtiger Gefühle.
Drei kraftvolle Samhain Rituale
Ahnenlicht-Altar
Errichte einen kleinen Altar mit Fotos, Symbolen, Gegenständen verstorbener Menschen, die dir wichtig sind.
Zünde Kerzen an, sprich ihren Namen, danke für ihr Leben. Lausche in Stille.
Knoten der Befreiung
Nimm ein Band oder eine Schnur.
Für jede Last, die du loslassen willst (Angst, Schuld, Trauer), mache einen Knoten.
Verbrenne das Band sicher oder vergrabe es, mit der Intention des Loslassens.
Schattengespräch
Sitz still, schließe die Augen.
Visualisiere dein „altes Ich“ (z. B. einen Teil deiner Vergangenheit). Triff es in deinem Inneren, führe einen liebevollen, achtsamen Dialog: was war, was bleibt, was darf gehen.
Historische Einordnung & Klarstellungen
Nicht alle Namen sind rein „altkeltisch“; einige (wie Litha, Mabon) sind moderne Bezeichnungen für astronomische Ereignisse, die in keltischer und neupaganer Praxis benutzt werden.
Ursprung der Feste: Einige Feste wie Samhain, Imbolc, Beltane haben belegte alte irische/gälische Traditionen. Andere sind Rekonstruktionen oder Neuinterpretationen.
Solstizien (Yule, Litha) und Äquinoktien (Ostara, Mabon) sind astronomisch festgelegte Zeitpunkte, können je nach Jahr um einen Tag schwanken.
Fazit
Wenn du Keltische Rituale bewusst und regelmäßig lebst, erschaffst du dir einen Rahmen: das ganze Jahr hindurch, mit seinen Wandlungen, seinen Licht- und Dunkelzeiten. Diese Rituale sind nicht mehr nur Bräuche — sie werden lebendige Erfahrungen, deine persönliche Landkarte zu Wachstum, Heilung und Transzendenz.
Häufig gestellte Fragen zu keltischen Ritualen
Was sind keltische Rituale?
Keltische Rituale sind spirituelle Handlungen, die auf den alten Bräuchen und dem Naturverständnis der Kelten beruhen. Sie dienen dazu, sich mit den Zyklen der Natur, den Jahreszeiten und den Elementen zu verbinden. In der modernen Praxis werden viele dieser Rituale im sogenannten Jahreskreis gefeiert.
Welche keltischen Jahreskreisfeste gibt es?
Der keltische Jahreskreis besteht aus acht Festen: Yule (Wintersonnenwende), Imbolc, Ostara (Frühlingstagundnachtgleiche), Beltane, Litha (Sommersonnenwende), Lughnasadh, Mabon (Herbsttagundnachtgleiche) und Samhain. Jedes Fest markiert einen Wendepunkt im natürlichen Kreislauf und hat eigene Symbole, Bedeutungen und Rituale.
Wann werden die keltischen Jahreskreisfeste gefeiert?
Die Daten orientieren sich an astronomischen Ereignissen:
Yule: 21./22. Dezember
Imbolc: 1. Februar
Ostara: 20./21. März
Beltane: 1. Mai
Litha: 20./21. Juni
Lughnasadh: 1. August
Mabon: 22./23. September
Samhain: 31. Oktober / 1. November
Je nach Jahr und Region können sich die Daten leicht verschieben.
Was sollte man bei keltischen Ritualen beachten?
Rituale sollten stets achtsam, sicher und respektvoll durchgeführt werden. Wenn Feuer, Kräuter oder Räucherwerk genutzt werden, achte auf gute Belüftung und Brandschutz. Wichtig ist auch eine klare Intention – jedes Ritual wirkt stärker, wenn du es bewusst und mit innerer Ruhe vollziehst.
Wie kann man keltische Rituale heute im Alltag leben?
Du musst keine große Zeremonie abhalten – schon kleine Gesten wirken:
Morgens kurz die vier Elemente grüßen (Erde, Wasser, Luft, Feuer).
Bei jedem Jahreskreisfest einen persönlichen Dank oder Wunsch aussprechen.
In der Natur bewusst verweilen, barfuß laufen, Räucherungen oder Kerzenrituale durchführen.
So wird der Jahreskreis zu einem natürlichen Rhythmus im modernen Leben.
Was ist das besondere an modernen keltischen Ritualen?
Moderne keltische Rituale verbinden altes Wissen mit zeitgemäßer Achtsamkeit. Sie ehren die Erde und die Naturkräfte, sind aber offen für persönliche Interpretation. Dadurch können sie sowohl spirituell tief wirken als auch ganz alltagstauglich umgesetzt werden – ohne dogmische Vorgaben.
Gibt es Rituale, die man an bestimmten Festen vermeiden sollte?
Ja. Feste wie Samhain oder Beltane haben starke Energien.
An Samhain (Ahnenfest) sollte man keine „Spaßrituale“ durchführen, die die Geisterwelt respektlos behandeln.
An Beltane (Fruchtbarkeitsfest) sollte man keine destruktiven oder abschließenden Rituale vollziehen, da es um Wachstum und Verbindung geht.
Jedes Fest folgt einem natürlichen Energiefluss – richte deine Rituale daran aus.
Sind keltische Rituale heute noch relevant?
Ja – vielleicht mehr denn je. In einer Zeit der Entfremdung helfen keltische Rituale, den eigenen Rhythmus wieder mit der Natur in Einklang zu bringen. Sie stärken Bewusstsein, Achtsamkeit und die Verbindung zu Zyklen, die unser Leben schon immer geprägt haben.



